Die Geschichte
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Zeittafel der Bergschule in Schäßburg
1522 erste urkundliche Erwähnung einer Schule in Schäßburg. Davor muss es eine Lateinschule gegeben haben, da von 1445–1521 an der Wiener Universität 95(!) Schäßburger Studenten studiert haben.
1607 - 1608 Errichtung der „Schola majoris“ auf dem Schulberg.
1619 ein zusätzliches Schulgebäude wird auf dem Schulberg von Bürgermeister Eisenburger erbaut und trägt die Inschrift „SCHOLA SEMINARIUM REIPUBLICAE“ (Die Schule – eine Pflanzstätte des Gemeinwesens).
1620 die „Hartmannsche“ Schulordnung gestaltet und strafft den Schulalltag der Lehrer und Schüler mit Lehr- und Stun-denplänen. Es werden vier Klassenstufen eingeführt:Quarta, Tertia, Secunda und Prima. Die Primaner haben eine eigene Körperschaft der Selbstverwaltung, den Coetus.
1654 die überdachte „Schülertreppe“ wird gebaut.
ab 1675 regelmäßige Schulprüfungen, deutsche Aufsätze, nach dem Abschluss mit einer freien, öffentlichen Rede erhielten die Absolventen eine Empfehlung.
1684 der Grundstein der Schulbibliothek wird durch den damaligen Rektor Martin Kelp (1684–1687) gelegt.
1772 Schulgesetze von Rektor Schenker regeln u.a. dasLeben der in der Schule wohnenden, eine Toga tragenden Togaten. Die nur zum Unterricht erschienen, eine „Chlamys“ tragende Studenten werden „Chlamydaten“ genannt.
1792-1793 das Hauptgebäude des Gymnasiums wird an der Stelle errichtet, an der die Bergschule heute noch steht. Es trägt die Inschrift „PATRIAE FILIIS VIRTUTIPALLADIQUE SESSE VOVENTIBUS SACRUM“ (Den Söhnen des Vaterlandes, die sich der Tugend und Wissenschaft weihen - ein Heiligtum).
1818 die Chlamydaten erhalten ein eigenes Gesetz.
1823 Rektor Georg Paul Binder legt einen neuen Plan für Gymnasien vor, nachdem eine dreifache Anstalt entstehen sollte: Lehrer- und Prediger-Seminar, Bürgerschule und „Gelehrte Schule“.
1839 der Coetus teilt sich in Togaten und Chlamydaten auf, wobei die Togaten aus dem Seminar kommen und die Gymnasiasten Chlamydaten sind.
1850 der österreichische Organisationsentwurf wandelt die Bergschule unter Georg Daniel Teutsch (1850 – 1863) endgültig zu einer 8-jährigen gymnasialen Schule, bei der die naturwissenschaftlichen Fächer im Vordergrund stehen. Die evangelische Schule öffnet sich für Kinder anderer Konfessionen und Nationen. Ungarisch und Rumänisch werden als Wahlfächer angeboten.
1898 das Internatsgebäude „Alberthaus“ wird erbaut und vom späteren Rektor und Stadtpfarrer Dr. Johann Wolff geleitet.
1892 das Seminarium und damit auch der Togatencoetus werden aufgelöst
1900 der Chlamydatencoetus wird wegen schulgesetzwidrigem Verhalten aufgelöst.
1901 das Hauptgebäude wird umgebaut und aufgestockt und nach seinem ehemaligen Rektor „Bischof-Teutsch-Gymnasium“ benannt. Eine Gartenanlage rund um das Schulgebäude wird angelegt, zu der auch der „Botanische Garten“ gehörte.
1906 das Coetusleben wird durch den Rektor Dr. Johann Wolff (1905–1927) wieder aktiviert. Der Wahlspruch lautete „Sursum corda“ - Hoch die Herzen. Ungarische, rumänische und jüdische Studenten wurden gleichberechtigte „Kommilitonen“ .
1924-1925 nachdem Siebenbürgen infolge des 1. Weltkrieges ab 1919 zu Großrumänien gehörte, traten die rumänischen Schulgesetze in Kraft.
1928 Adolf Meschendörfer initiiert die Schülerolympiaden, die alle zwei Jahre an einem der Standorte deutscher Gymnasien abgehalten wurden.
1938-1939 das „Alberthaus“ wird um einen Neubau ergänzt, das letzte Skopationsfest wird in Schäßburg gefeiert.
1942 die „Deutsche Volksgruppe Rumäniens“ übernimmt die Bergschule von dem bisherigen Träger, der Evangelischen Kirche A.B. Der Coetus wird aufgelöst.
1944 wegen den Kriegsereignissen findet ab April kein Unterricht mehr an der Bergschule statt.
1945-1948 nach dem Frontwechsel Rumäniens kehrt die Bergschule unter stillschweigender Duldung der Behörden in die zeitweilige Obhut der evangelischen Kirche zurück.
1947 die Oberklassen der Bergschule versuchen den Coetus wieder zu beleben. Im gleichen Jahr wird der Coetus jedoch endgültig aufgelöst, die Schüler werden gezwungen der Uniunea Asociatiilor Elevilor din Romania beizutreten.
1948 mit der Schulreform endet die Autonomie der konfessionellen Schule, die Bergschule wird verstaatlicht und fungiert nunmehr als „Deutsche Pädagogische Schule“. Es war eine Zusammenlegung der Schäßburger Lehrerinnenanstalt und des Hermannstädter Knabenseminars und bedeutete das vorläufige Aus für das Gymnasium auf dem Schulberg.
1956 wird die Pädagogische Schule aufgelöst und in die „Deutsche Gemischte Mittelschule“ mit den Klassen 8-11 umgewandelt.
1959 durch Zusammenlegung mit dem rumänischen Mädchenlyzeum wird die Bergschule zum „Lyzeum Nr. 2“ eine rumänische Oberschule mit einer deutschen Abteilung.
1964 die Bergschule erhält das „Alberthaus“ zurück, das ermöglicht, auswärtige Schüler auf der Bergschule aufzunehmen.
1972 Feier des 450 jährigen Bestehens der Bergschule und Umbenennung in „Josef Haltrich Lyzeum“, in Erinnerung an ihren Rektor und Märchensammler Josef Haltrich (1869 –872).
1980 Schulgesetz zur Differenzierung der rumänischen Lyzeen tritt in Kraft, die Bergschule wird zum „Liceul industrial Josef Haltrich“.
1989-1990 Massenexodus der deutschen Bevölkerung Schäßburgs, nach dem Fall des „Eisernen Vorhangs“ verringert sich die Anzahl der deutschen Schüler an der Bergschule drastisch.
1990 die Bergschule erhält die Bezeichnung „Liceul teoretic Josef Haltrich“, eine Schulanstalt mit rumänischer und deutscher Unterrichtssprache
1991 Der gemeinnützige Verein „Bergschule Schäßburg e.V.“ wird in München parallel zum gleichnamigen Verein in Schäßburg gegründet
1997 das 475 jährige Jubiläum wird in Anwesenheit zahlreicher Gäste aus dem In- und Ausland im restaurierten Festsaal der Bergschule würdig gefeiert.
2001 die Bergschule feiert 100 Jahre seit ihrem Umbau mit Aufstockung, die ehemaligen Schüler das10-jährige Bestehen des Bergschulvereins.
erstellt von Astrid Bernek   

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Bergschule Schäßburg e.V - www.bergschule-schaessburg.de
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